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Kapitel 11

Freitag, 18. Mai

Lara Klein las dieselben Textpassagen auf dem Computerbildschirm jetzt bereits zum dritten Mal.

Verdammt, ich muss mich endlich konzentrieren, sonst baue ich wieder Mist. Es sind diese blöden Gedanken, die mich immer wieder rausbringen.

Sie saß am Schreibtisch eines Doppelbüros ihrer zwanzig Jahre jüngeren Kollegin Romy Dudek gegenüber, die nach Beendigung eines Telefonats nahtlos wieder flüssig auf der Tastatur zu tippen begann.

Lara und Romy arbeiteten als Sachbearbeiterinnen für Eingliederungshilfe bei der Region Hannover, einem Kommunalverband besonderer Art, der neben der niedersächsischen Landeshauptstadt noch zwanzig weitere Gemeinden umfasste. Der Arbeitsplatz der beiden Frauen befand sich im sechsstöckigen Haus der Region am Rand der Südstadt von Hannover. Es gehörte zu ihren Aufgaben, die Anspruchsvoraussetzungen von Menschen mit Behinderung auf Eingliederungshilfe sozialhilferechtlich zu prüfen. Dabei ging es insbesondere um die Einkommens- und Vermögensprüfung sowie die Prüfung der örtlichen Zuständigkeit. Lara und Romy forderten fachärztliche Stellungnahmen an, arbeiteten regelmäßig mit Ämtern und Einrichtungen zusammen und verfassten am Ende Bescheide mit eigenem Ermessensspielraum.

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