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So viele Vorgänge, die täglich über meinen Schreibtisch gehen. Ich kenne nicht die Menschen, nur ihre Akten. Lara tauchte schon wieder in ihre Gedankenwelt ein. Eine Behinderung ist für manche bestimmt ein schweres Schicksal. Schon verrückt, dass ich jeden Tag Behinderte unterstütze und selbst eine schlimme Behinderung hab, die ich verschweige.

Sie versuchte sich wieder auf das Schriftstück zu konzentrieren, das ihr ein rechtlicher Betreuer per E-Mail zugeschickt hatte.

Laras Behinderung hieß Alkohol. Und der hatte sie schon vor über zehn Jahren zunehmend aus der Bahn geworfen. Alle Höhen und Tiefen dieser Abhängigkeit hatte sie bereits durchlebt.

Am Anfang war das Zeug eine willkommene Abwechslung, um den Schmerz zu betäuben. Da entschied sie noch selbst, wann sie sich zuschüttete. Belastende Themen gab es genug.

Aber nach und nach verspürte sie den Zwang, ihren Körper den ganzen Tag über mit einem Alkoholpegel zufriedenzustellen. Sie konnte das Trinken nicht mehr kontrollieren und steigerte ihren Konsum immer mehr, um quälenden Entzugserscheinungen entgegenzuwirken.

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