Читать книгу Reichtum verpflichtet онлайн
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»Was tun mit diesem Jungen, der krankhaft sensibel ist und kein Metier ins Auge fassen mag?«, fragte sich Casimir oft, wenn er seinen Auguste beobachtete. Er sah nur eine Erklärung für das so unterschiedliche Verhalten seiner beiden Kinder: Während Ferdinand an Stärke und Tatkraft stetig zugenommen hatte, befielen seinen jüngeren Bruder von Geburt an Schlag auf Schlag alle nur erdenklichen Krankheiten, und wie jedes dem Tod abgetrotzte Kind hatte ihn seine Mutter zu sehr verzärtelt.
Körperlich gehörte Auguste zur Gattung der großen mageren Katzen, mit breiter Stirn und blonden, nach hinten geworfenen Stangenlocken. Seine großen braunen Augen, glänzend wie Kastanien, verliehen ihm eine schwärmerische Ausstrahlung, als würde etwas ihn von innen verzehren, und dazu eine gewisse Feminität. Er sah sich als Philosoph oder Dichter oder beides. Er äußerte besonders ärgerliche Dummheiten der Sorte: »Ich würde gern ein Handwerk erlernen, um dem brüderlichen Volk zu helfen.« Er sagte voraus, dass er wie Christus mit dreiunddreißig Jahren sterben werde, und die Damen fanden das hoch amüsant. Seine Eltern sehr viel weniger.