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»Ich dachte mir, der weiß vielleicht etwas mehr über die Deichgeschichte – immerhin war das die damals zuständige Aufsichtsbehörde, die übrigens mittlerweile ›Landesamt für Wasserbau, Küsten- und Inselschutz‹ heißt, oder so ähnlich. Hat auch ’ne tolle Abkürzung, hmm, ach, hab’s schon wieder vergessen.«

»Ja, immer wenn die auf’m Amt nichts zu tun haben oder wenn die Regierung wechselt, wird umstrukturiert, und dazu gehört dann auch eine Namensänderung. Dann sagt man, man habe alles neu, besser und schöner gemacht, und danach geht’s genau so weiter wie zuvor«, begann Wiard zu lamentieren, worauf August intervenierte:

»Nee, ganz so ist das auch nicht mehr. Als ich den Hof übernommen habe, waren da 84 Leute untergebracht, jetzt, 15 Jahre später, sind es noch ganze 53. Die machen jetzt das, was vorher 84 gemacht haben. Und die Aufgaben haben sich erweitert, das lässt sich ja prüfen, also die machen den anderen Kram jetzt mit, und die ganzen EU-Auflagen und so, das müssen die auch machen. Ich kenne ja nicht nur Schorsch Redenius, sondern auch ein paar von den Arbeitern, die immer mal am Deich, am Siel oder am Kanal zu tun haben. Die sitzen nicht mehr einfach so rum den halben Tag. Das war früher so, ich habe es ja selbst gesehen, wenn ich auf’m Acker war, da kreiste auch schon mal vormittags das Bier. Aber heute, wo es überall an Geld fehlt, die Stellen gestrichen werden, wohin man guckt, haben die einiges auf dem Tagesplan stehen.« August wusste, wovon er sprach, und war im Gegensatz zu früheren Jahren dazu übergegangen, die Staatsdiener auch einmal in Schutz zu nehmen: »Also, diejenigen, die dableiben, haben jetzt ganz gut zu tun. Die Gefahr ist natürlich, wenn man sieht, so klappt’s auch, dass so weitergemacht wird, und dann wird’s irgendwann haarig, dann hapert’s wieder an allen Ecken und Kanten, dann wird zu viel gespart.«

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