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Gewalt im Alltag

Selbstschutz fängt im Kleinen an. Seriöse Statistiken1 der Polizei belegen, dass die meisten zivilen Gewalttaten im Bekannten- oder Verwandtenkreis stattfinden. Opfer und Täter sind oft lange miteinander bekannt, befreundet oder auch verheiratet. Freunde wissen am besten, wie man seinen Nächsten verletzt. Aus harmlosen und meist nicht ernstgenommenen Situationen kann brutalste und unkontrollierbarste Gewalt erwachsen. Kämpfe finden immerfort in allen Städten statt. Relative Harmonie schlägt immer wieder unvermittelt in die schlimmste Gewalt um.

Der Gründer der friedlichen Kampfkunst aikidō, der Japaner Ueshiba Morihei2, galt als einer der stärksten Kämpfer des 20. Jahrhunderts. Er wurde als unangreifbar angesehen. Das ist die Legende. Eine Geschichte erzählt davon, wie Ueshiba als alter Mann auf der Toilette war und einer seiner Schüler den sehr alten Mann für eventuelle Hilfe begleitete. Als Ueshiba urinierte, schaute er seinen Schüler plötzlich mit einem strengen Gesichtsausdruck an und sagte zu ihm: »Du denkst darüber nach, wie anfällig ich in dieser Situation bin und wie du mich nun schlagen könntest. Das würdest du doch aber niemals tun, richtig?« Der Schüler erschrak, denn es war genau das, was er in diesem Moment dachte. Ueshiba wurde durch solche Geschichten zu einem mystischen Krieger mit geheimnisvollen Kräften gemacht, der jeden Angriff vorhersagen konnte. Morihei als erfahrener Kämpfer hatte jedoch einfach ein Gefühl dafür entwickelt, aus Zeichen, die Menschen mit weniger Erfahrung bestenfalls als vages »Bauchgefühl« wahrnehmen, Dinge, wie die Absicht anzugreifen, zu erspüren.

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