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Das Bubishi ist ein kleines Buch, das vor rund 250 bis 300 Jahren entstand und dessen Autor unbekannt ist. Es wurde in einem mitunter schwer zu entschlüsselnden Altchinesisch verfaßt und mit einer Reihe von Zeichnungen in naivem Stil illustriert. Es stellt die Frucht der Erfahrungen mehrerer anonymer Meister der „leeren Hand“ dar. Auch wenn es vielleicht nicht als die Quelle von allem, was die Techniken des waffenlosen Kampfes betrifft, angesehen werden kann, so ist es doch ein wesentlicher Beitrag dafür, daß wir heute manches über diese Quelle wissen. Kein ebenso altes Kampfkunst-Werk solch unschätzbaren Wertes ist uns gegenwärtig bekannt. Sein Text, wenngleich teilweise unverständlich, ist lebendig geblieben, er vermittelt eine Botschaft. Bu Bi Shi (oder Bu Bi She) lautet sein chinesischer Titel, der auch auf Okinawa beibehalten wurde. Ein programmatischer Name, der auf japanisch folgende Begriffe umfaßt: Goshin (Selbstschutz), Sonaeru (Vorbereitung) und Hakitome Teoku (Anmerkungen). Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beschreibt die Geschichte des Stils des Weißen Kranichs und ist mit 48 Bildern von Nahkampftechniken, sehr einfach und roh gezeichnet, illustriert. Der zweite Teil enthält Anmerkungen darüber, wie im Kampf die Hände auf richtige Weise eingesetzt werden müssen, um auf die Vitalpunkte des Gegners einwirken zu können. Der dritte Teil handelt von der Pflege und Heilung von Verletzungen. Es scheint, daß dieses Manuskript, das heute alle Kampfkunst-Historiker einmütig für äußerst wertvoll erachten, seinen Weg nach Okinawa zuerst durch Higaonna Kanryô (1853 - 1916) gefunden hat.

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