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Unter diesen Voraussetzungen betrachtet, können nur wenige Fakten als historisch gesichert angesehen werden, denn es gab zu jener Zeit keine zuverlässigen Aufzeichnungen; alles beruhte auf der Geheimhaltung der einzelnen Stile, auf Rivalität, und Wissen wurde grundsätzlich mündlich weitergegeben. Aus dem Geflecht überlieferter Geschichten und Legenden konnten lediglich wahrscheinliche Aussagen über die tatsächlichen Geschehnisse extrahiert werden.

Und an diesem Punkt kam es plötzlich zur Wiederentdeckung des Bubishi. Mit seinem Text und seinen Illustrationen schien es das Dokument schlechthin zu sein über die traditionellen chinesischen Kampfkünste. Zugleich war es Inspiration für die ältesten Schulen des Okinawa te, deren Vertreter während der letzten Jahre das Bubishi in zunehmendem Maße offen als wertvolle Quelle ihres gegenwärtigen Wissens bezeichneten. Das fragliche Dokument war 100 bis 300 Jahre alt, und es war authentisch. Endlich zeichneten sich die Konturen der Brücke zwischen China und Okinawa deutlicher ab, über welche die Kampfkunst mit bloßer Hand, deren Wurzeln sich bis ins berühmte Shaolinkloster verfolgen lassen, auf die Ryûkyû-Inseln12 gelangt war. Man hatte das „fehlende Bindeglied“ der Übertragungskette gefunden. Auch wenn im Bubishi nicht auf alle Fragen eine Antwort gefunden werden kann, so stellt es doch einen gewichtigen Beitrag zur Kenntnis der Herkunft und der Urbestandteile des Karatedô dar. Es vermittelt uns auch eine Ahnung des Wunderbaren, das das Leben dieser alten Meister aus Okinawa durchdrang, die uns ein Erbe an Kampftechniken und Kultur hinterließen, dessen Fülle wir selbst heute noch nicht vollkommen erschlossen haben.

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