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Es geht natürlich nicht immer um Leben und Tod. Oft will der »Spion« einfach nur lernen. So wurde der Diener Yang Luchan21 von seinem Arbeitgeber Chen Changxing22 als Schüler akzeptiert, nachdem sich Chen davon überzeugt hatte, dass Yang durch heimliches Beobachten schon tief in die Geheimnisse des Familienstils (chen taiji) eingedrungen war.

Ganz ähnlich klingt eine Geschichte aus dem yongchunquan (詠春拳). Chan Wahshun23, ein Geldwechsler, liebte die Kampfkünste sehr. Neben seiner Wechselstube unterrichtete Meister Leung Jan24 einige Schüler. Chan pflegte den bekannten Lehrer heimlich durch ein Loch in der Wand zu beobachten. Nach einem Vergleichskampf mit einem der Söhne des Meisters nahm Leung Jan den Geldwechsler als Schüler an. Sehr ähnlich ist auch die Geschichte von Motobu Choki25 und seinem Lehrer Matsumora26 .

Heute spielt so etwas sicher nicht mehr eine solch große Rolle, doch die alten Lehrer haben das noch kennengelernt. Meister Li lernte oft viele Monate lang nur eine einzige Technik. Dafür musste er seinen Lehrer versorgen, sich um ihn kümmern, und das rund um die Uhr. Viele der alten Meister haben das gleiche durchmachen müssen. Es ist also kein Wunder, dass sie auch heutzutage nicht dem Erstbesten Informationen über ihren Stil und ihre Technik geben.

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