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Der Prinz und Nadelschleiferin

Bereits in jungen Jahren war Taizi des Wohllebens überdrüssig, und er sehnte sich nach geistiger Reife. Im Alter von 14 Jahren, als er seine Unruhe nicht mehr beherrschen konnte, verließ er den Palast, um sich in die Abgeschiedenheit der Wudang-Berge zurückzuziehen. Seine Familie wollte ihn nicht gehen lassen und ließ ihn verfolgen, er aber entkam, indem er mit einem Schwerthieb hinter sich den Fels spaltete und so eine tiefe Schlucht in den Fels grub. Tief in den Bergen ließ er sich in einer Höhle nieder und meditierte einige Zeit. Doch der junge Mann kam zu keinem Ergebnis. Unzufrieden mit sich selbst beschloss er, ins weltliche Leben zurückzukehren. Auf seinem Abstieg vom Berg begegnete er einer alten Frau, die beharrlich eine grobe Eisenstange schliff. Verwundert hielt der Prinz inne und fragte: »Was tust du da?«

Sie antworte: »Ich schleife eine Nadel aus dieser Stange.«

Ungläubig wollte der junge Mann wissen: »Wie kannst du aus diesem Eisen eine Nadel schleifen?«

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