Читать книгу Ich geh stiften. In 40 Tagen zu Fuß durch Deutschland – 1.150 Kilometer für mich und einen guten Zweck онлайн
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Also Aufatmen, duschen, Körperpflege und etwas ausruhen. Anschließend schleppe ich mich bei Sonne kurzärmlig zu einem Supermarkt und natürlich muss es zehn Minuten später zu regnen anfangen. Wie viel von dem nassen Zeug gibt es denn eigentlich noch da oben?
Da ich in meinem Wohnbereich einen Herd gesehen und mir kalorienreiche Kost vorgenommen habe, kaufe ich neben zwei alkoholfreien Bieren und der Wanderverpflegung für den kommenden Tag auch eine Büchse Ravioli. Zu Hause käme ich im Leben nicht auf den Gedanken, mir so etwas in den Einkaufswagen zu legen, aber hier muss es auch mal rustikal zugehen. Zurück im Zimmer stelle ich fest, dass weder ein Büchsenöffner vorhanden noch der Herd angeschlossen ist. Ich bitte also meine Wirtin, mir in ihrer Küche das Essen erwärmen zu dürfen. Dies lehnt sie dahingehend ab, indem sie sich selbst der Sache annimmt und mich in dem wunderschön restaurierten Frühstücksraum der ehemaligen und genau 333 Jahre alten Bäckerei Platz nehmen lässt. Während sich die Ravioli in der Mikrowelle erwärmen, um anschließend von mir gierig verschlungen zu werden, kommen wir ins Gespräch. So erfahre ich einiges über das Haus, den Ort Kellinghusen und ihre frühere Tätigkeit als Bauzeichnerin. Mein Angebot, den Abwasch zu erledigen, weist sie lachend von sich und meint mit Blick auf die zu begleichende Rechnung, dass das mit den 20 EUR schon in Ordnung sei. Ich bedanke mich artig, gehe nach oben, trinke meine Bierchen ohne Alkohol und freue mich darauf, morgen etwas länger zu schlafen. Denn schließlich wartet mit nur 25 km eine vergleichsweise kurze Etappe auf mich.