Читать книгу Ich geh stiften. In 40 Tagen zu Fuß durch Deutschland – 1.150 Kilometer für mich und einen guten Zweck онлайн
29 страница из 35
Nach circa zwei Stunden geht mal wieder ein mächtiger Regen los. Zunächst hoffe ich, unter einem Baum den Schauer abzuwarten, um mir den Klamottenwechsel zu ersparen. Nach einigen Minuten und der nicht vorhandenen Aussicht auf ein Aufreißen der Wolkendecke ziehe ich schließlich sowohl Regenjacke als auch -hose über und bringe auch den Regenschutz über den Rucksack an. So ausgestattet wandere ich weiter. Es weht kein Wind, es ist nicht kalt, aber dennoch ist Sommer irgendwie anders.
Gegen 09:30 Uhr erreiche ich Tellingstedt und kehre zunächst bei einem Bäcker ein. Dies mit der festen Absicht, bei einem heißen Kakao mich von innen zu wärmen und gleichzeitig in der Backstube meine Sachen zu trocknen. Das mit dem Kakao funktioniert nicht, da keiner vorrätig ist. Aber die junge, etwas bäuerlich wirkende Verkaufskraft hat gegen einen Klamottenwechsel im Hinterzimmer nichts einzuwenden. Mit Wäschetrocknen wird es aber nichts, da es sich nur um einen Backshop und keine klassische Bäckerei handelt. Sei es wie es sei. Ich bedanke mich und spaziere in einen gegenüberliegenden Supermarkt, kaufe Wasser, Schokolade und Brötchen. Schließlich bekomme ich hier auch eine heiße Schokolade, welche ihrem Namen relativ wenig Ehre macht, wenigstens ist sie warm. Ich setze mich in das kleine angrenzende Café und lausche den drei älteren Tischnachbarn. Ich muss schnell feststellen, dass ich nichts, aber rein gar nichts verstehe, die drei reden Plattdeutsch. Später gesellt sich ein weiterer Gast hinzu, man geht in einen für mich etwas verständlicheren Dialekt über und so bekomme ich mit, dass es zum Siebenschläfer in der Region geregnet habe und damit in den nächsten sieben Wochen das Wetter entsprechend programmiert sei. Na danke auch! Wobei, es wird ja am Tag des Siebenschläfer hoffentlich nicht in allen von mir in Deutschland zu durchwandernden Gegenden geregnet haben!?