Читать книгу Krimi Doppelband 123 - Zwei spannende Krimis онлайн
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Eine viertel Stunde später hatte sie die gesamte Wohnung durchkämmt, aber der Kater blieb verschwunden. Jetzt klammerte sie sich an die Hoffnung, dass er vielleicht ein Versteck gefunden hatte, das sie noch nicht kannte und übersehen hatte, oder das sie von ihrem Rollstuhl aus nicht erreichen konnte. Da blieb ihr nur ein einziger Trick.
Sie fuhr in die Küche, öffnet den Kühlschrank, nahm eine Scheibe frischer Schweineleber heraus und legte sie in Fellinis Fressnapf. Mit dem Fingernagel klopfte sie leicht gegen das Porzellan und rief seinen Namen. Das war ein Kniff, der bisher immer hundertprozentigen Erfolg garantiert hatte.
Und wirklich, es funktionierte auch diesmal.
Sie hörte leises, bettelndes Kratzen und Miauen aus dem Flur. Also war Fellini doch kein Opfer der Tierfänger geworden. Sie öffnete die Tür zum Treppenhaus, und ein schwarzer Blitz schoss an den Rädern ihres Stuhls vorbei und stürzte sich auf den Fressnapf und die begehrte Leber.
Vor einer halben Stunde hatte der Postbote geschellt und ein Paket von dem Versandhaus gebracht. Jetzt erinnerte sie sich wieder. Als sie in die Küche gefahren war, um Geld für die Nachnahme zu holen, war Fellini wahrscheinlich unbemerkt ins Treppenhaus gelaufen. Eine andere Erklärung gab es nicht. Aber der Postbote hätte ihr ruhig Bescheid sagen können, dieser junge Spund! Die Jugend denkt einfach nicht mehr mit, kümmert sich nicht um andere.