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Wanka sah, dass die gegenüberliegende Wohnungstür einen Spalt weit offen stand. Olga Heidt wohnte dort, ein sehr nettes Fräulein. Vielleicht war Fellini bei ihr zu Besuch gewesen. Wanka würde sie gelegentlich danach fragen. Fräulein Heidt war so eine ruhige und sympathische Mieterin. Dazu immer freundlich und zuvorkommend. Zu schade, dass sie noch immer allein lebte. Warum nur bekam so ein nettes Fräulein keinen Mann mit? Freunde hatte sie doch. Die kamen manchmal zu Besuch.

Wanka Bergmaier schloss ihre Wohnungstür und legte die Scherungskette vor. Fellini war jetzt satt und zufrieden. Und sprang auf ihren Schoß. Sie kraulte sein Fell. Der Kater schloss die Augen und begann zu schnurren. Dann fühlte Wanka plötzlich die feuchten Stellen in seinem Fell. Auch die Vorderpfoten waren klebrig und rötlich verschmiert. Vorsichtig betastete sie den Katzenkörper.

Wanka untersuchte Fellini sorgfältig, konnte aber keine Wunde entdecken. Sie fuhr zurück zur Wohnungstür und öffnete sie noch einmal einen Spalt. Diesmal nahm sie die Sicherungskette aber nicht ab. Sie spähte hinaus. Deutlich waren auf den hellen Steinfliesen des Treppenhauses dunkelrote Pfoten Abdrücke des Katers zu sehen. Er war tatsächlich in der Wohnung des Fräulein Heidt gewesen und hatte auf dem Weg zurück Tatzen Flecken auf die Fliesen gestempelt. Eine Blutspur! Schoss es Wanka durch den Kopf. Sie drückte ihre Tür ins Schloss, verriegelte sie und dache nach.

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