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Am Abend sehe ich im Wetterbericht, dass der Brennerpass eingeschneit ist. Endlosstau durch die vielen Autos mit Sommerreifen. „Wer denkt schon Ende Mai an Schnee? Na, vielleicht bleibe ich doch zwei Tage hier.“

In der Jugendherberge frühstücke ich exzellent. Ein leckeres Buffet lädt mich zum Zulangen ein. In dem Bewusstsein, nicht gleich wieder etwas zu essen zu bekommen, zieht sich mein Frühstück hin.

Dabei versuche ich, mir Klarheit darüber zu verschaffen, was ich tun soll: Weiterfahren oder hierbleiben? Mein Bauch sagt mir weiterfahren, also wieder mit der Bahn.

Doch zuvor will ich mich von meinen durchgeweichten, in Auflösung begriffenen Sportschuhen verabschieden, die für Sonne und Wärme gedacht sind und den Dauerregen nicht aushalten. Ich kaufe mir in Mittenwald für teures Geld ein paar grundsolide leichte Berg-Halbschuhe. Damit fühle ich mich sofort wohler und überlasse dem Schuhgeschäft das Entsorgen der alten Turnschuhe. Sie haben ihren Dienst getan.

Meine eiskalten Finger am Lenker erinnern mich daran, dass ich bei der Alpenüberquerung noch ein paar hundert Meter höher hinaufkomme. Da ist die Luft nicht nur dünner, sondern auch kälter, vermutlich deutlich kälter als jetzt vor dem Bahnhof in Mittenwald. Ich mache mich auf die Suche nach Handschuhen. Was mir die einschlägigen Bergausrüster anbieten können, ist dürftig und teuer. Kein Mensch rechnet jetzt noch damit, dass Handschuhe gekauft werden.

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