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Die einfachste Lösung wäre gewesen, an einer einsamen Stelle einem Passanten aufzulauern und ihn um seine Brieftasche zu erleichtern, aber das brachte zu viele Unwägbarkeiten mit sich. Passanten waren um die Zeit dünn gesät, und ich konnte nicht wählerisch sein. Das erhöhte nur das Risiko, aufzufallen, also entschied ich mich für einen komplizierteren und langwierigeren, aber letztlich sichereren Weg. Ich begann, Parkplätze abzusuchen, angefangen mit dem bei der Post. Natürlich standen hier um diese Zeit wenige Autos, aber dafür kamen auch wenige störende Zeugen vorbei. Ich musste lange suchen, aber auf dem sechsten Parkplatz, schon wieder etwas außerhalb des Zentrums am Waldrand gelegen, wurde ich fündig. Auf dem Rücksitz eines silbernen Passats lag eine Handtasche. Ich hatte unterwegs einen großen Stein aufgelesen, mit dem schlug ich eine Scheibe ein, klaubte die Tasche heraus, ein widerliches, hellbraunes Monstrum, und setzte mich zwischen die Bäume ab. An einem kleinen Bach tief im Gehölz sitzend, untersuchte ich den Inhalt. Ich fand schnell eine Brieftasche, der ich entnahm, dass meine unfreiwillige Unterstützerin Andrea Gehlog hieß und ein inniges Verhältnis zu mehreren Pudeln hatte, deren Bilder in jedem zweiten Fach steckten. Ich fand im Rahmen der weiteren Inspektion ein Portemonnaie aus rotem Samt, das fast noch scheußlicher war als die Tasche selbst. Aber Andrea war großzügig, sie spendete hundertsechzig Euro. Die nahm ich, warf dann die hässliche Tasche in den Bach und den Inhalt einzeln hinterher.

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