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Schweigen. Wirklich, wie früher in der Schule, dachte Belu. Hoffentlich ruft mich niemand auf oder spricht mich an.

Ein älterer Herr stand auf. »Hans Weigel, Französisch und Englisch. Ich habe nichts beobachtet. Ich habe heute nach der Pause Unterricht, bin auch eben erst gekommen. Mit Herrn Meier hatte ich wenig Kontakt. Er ist, äh, war in einer anderen Fachschaft.« Weigel setzte sich, zog ein Papiertaschentuch aus der Jacke und schnäuzte hinein.

»Wenn Sie eben erst gekommen sind, woher wissen Sie dann vom Tod Ihres Kollegen?« Klaus hielt die Hände verschränkt, zog die Augenbraue nach oben.

»Nüsslein, er …«

»Sie brauchen nicht weiterzusprechen. Es passiert ja schließlich nicht jeden Tag, dass ein Kollege mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden wird. Und das muss sofort sensationslüstern weitererzählt werden.« Belu schnaubte. Am liebsten hätte sie das Fenster ganz weit aufgerissen, um diesen konservativen Mief hinauszuwedeln.

Eine Frau hob den Kopf, blieb sitzen. »Elfriede Wagner. Martin war in unserer Fachgruppe Religion. Erst gestern hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit, nein wohl eher eine kleine Reiberei, wie wir das Thema Sexualität und Partnerschaft im Unterricht behandeln. Er hat sich nie um irgendwelche Lehrpläne geschert. Das geht natürlich nicht …« Frau Wagners Stimme war immer leiser geworden. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass diese Auseinandersetzung ein Mordmotiv hätte sein können. Die Kollegen sahen sie auch ziemlich entsetzt an.

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