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„Die beschissene Kiste gibt’s noch immer? Was soll ich damit machen?“
„Mach, was du willst, Tommi. Schlüssel steckt, Papiere sind im Handschuhfach.“
„Geht in Ordnung. Ich kümmer’ mich irgendwann drum.“
„Nicht irgendwann. Gleich, Tommi. Sofort.“ „Okay, wie du willst.“
Eine halbe Minute später war Thomas weg. Endlich. Ich hatte bei ihm auf den richtigen Knopf gedrückt. Der Groll auf unsere toten Eltern schwelte nach wie vor in ihm. Und wie gewohnt war er knapp bei Kasse.
Nein, in dieser Hinsicht hatte er sich nicht verändert. Vernünftige Argumente prallten an ihm ab. Doch wenn man seinen wunden Punkt traf, spurte er sofort wie ein dressiertes Hündchen. Man konnte allerdings nie wissen, wohin es führen und was dabei herauskommen würde. Aber in diesem Augenblick war mir das egal. Ich war nur erleichtert, dass ich den Quälgeist für einige Zeit losgeworden war.
Es war wie damals, nachdem sich Roswitha in Luft aufgelöst hatte. Monatelang, bis er das Gymnasium geschafft hatte, war es mir gelungen, Thomas mit meinen Lügen einigermaßen zu beruhigen. (Und, wenn ich ehrlich bin, auch mich selber.) Doch danach wusste ich mir keinen Rat mehr.