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Nach Mitternacht wollte sie unbedingt darauf anstoßen und hatte Gerda, nach Ende der gemeinsamen Sonderschicht, überredet zum Besuch dieser merkwürdigen Kaschemme, welche die erfahrene Politesse normalerweise niemals betreten hätte. Kathrin ist die Erste, die lange mit der Einsatzleitung um die Ausnahme gerungen hatte, dass sie beide die Arbeitsgeräte nicht wie üblich nach Feierabend abliefern müssten. Morgen früh, so lautet ihr Deal, soll eine von ihnen zur Dienststelle in der Kaiserstraße kommen, um die erfassten Parkverstöße dieser Nacht ablesen zu lassen. An Gerdas Gürtel baumeln jetzt also zwei MDEs – neben der Tasche mit den übriggebliebenen, druckfrischen Strafzetteln und der Digitalkamera – und über ihrer Schulter schlenkern zwei ausgeschaltete Funkgeräte. Wie üblich hat sie den Schwarzen Peter gezogen und ärgert sich über sich selbst, dass sie sich wieder einmal zu etwas breitschlagen ließ, was sie eigentlich so nicht wollte. Vor der Kneipe atmet die zierliche Frau erst einmal tief durch, bevor sie so bepackt, den Abstieg zur Gaugasse beginnt. Unten angelangt torkelt ihr auf der begrenzten Verkehrsinsel inmitten der Gabelung der Straßenbahnschienen, im Durchgang zwischen den Robinien und dem dreistöckigen, skurrilen Schottenhof, ein Pärchen mittleren Alters entgegen. Es stützt sich mühsam schwankend immer wieder gegenseitig, kippt rechts und links auf die parkenden Autos am Straßenrand, um beim dritten Anlauf die Treppe zum Kästrich zu erklimmen, die sie gerade heruntergestiegen ist.

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