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Auf dem Absatz umdrehen und flüchten wäre das Beste gewesen für ihren schwer erkämpften Seelenfrieden. So weit fort, wie ihre Füße sie getragen hätten. Gerdas Wangen glühen jetzt, ihr Kopf schmerzt und innerlich fühlt sie sich heillos aufgewühlt. ›Klaus Hoffmanns, Tanze Gerda, tanze… tanz die ganze Nacht!‹

Das Lied ihrer großen Liebe, die sie verloren hat. Tief drinnen empfindet Gerda wieder den brennenden Schmerz von damals. Fast zerbrochen wäre sie daran. Morgen jährt sich der Tag, an dem das schreckliche Unglück über sie hereinbrach, und ihren gesamten Lebensentwurf in einen Scherbenhaufen verwandelte. Durch seine Schuld, seine alleinige Schuld. Dieser Song dort… er riss die längst verheilt geglaubte, tiefe Wunde ihres vernarbten Herzens wieder auf. Wie oft hatte der Lügner sie damit eingelullt! In die trügerische Illusion über Sicherheit und Bestand ihrer Ehe.

»Brauchst dich nicht zu fürchten…« Mit genau diesem Lied … mit ihrem gemeinsamen Lied! Passé. Vorbei! Aber nicht vergessen. Bis zu ihrem letzten Atemzug wird diese Tantalusqual in ihrem Gedächtnis verbleiben, eingebrannt für immer.

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