Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Interessiert sah Victor auf, denn die Tanzveranstaltungen, von denen Fournier vorher berichtet hatte, waren nicht seine Kragenweite, und auch die Erzählungen vom Kabarett «Die Wespen», das oben im Max-und-Moritz-Saal des Obergeschosses aufgetreten war, hatte Victor zum einen Ohr hinein- und zum anderen wieder hinausgelassen.
«Ach?», sagte er, begierig, mehr darüber zu erfahren, doch er war kein Freund vieler Worte.
«Pinselheinrich hat einige Motive am Mariannenplatz gemalt. Die haben hier reißenden Absatz gefunden.»
Victor konnte sich das gut vorstellen. Denn obwohl seine eigene Kunst in eine vollkommen andere Richtung ging, faszinierte ihn die Art, wie Zille seine Milieustudien betrieben hatte. Die Figuren wirkten so lebendig, und selbst den Schurken musste man eine gewisse Sympathie entgegenbringen, so wie Zille sie darstellte.
Victor nahm all seinen Mut zusammen. «Könnten Sie sich vorstellen, auch meine Bilder einmal hier auszustellen?»
Der Wirt spreizte Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und stützte sein Doppelkinn darauf. «Dazu müsste ich erst einige Bilder von Ihnen sehen, junger Mann. Und wenn ich ehrlich bin … Normalerweise müssen die Künstler schon einen gewissen Ruf haben, bevor ich meine Wände mit ihren Gemälden schmücke.»