Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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«Wie soll man sich denn einen Ruf erwerben, wenn alle mit demselben Argument eine Ausstellung ablehnen?» Victor senkte den Blick, und so sah er auch nicht das wohlwollende Lächeln von Felix Fournier.
«Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, junger Freund.»
Doch Victor hatte der Mut bereits wieder verlassen, und so hatte er dem Wirt nie eines seiner Gemälde vorgelegt. Trotz allem zog es ihn immer wieder einmal hierher.
So auch heute.
Als er die Tür öffnete, drang Stimmengewirr zu ihm hinaus. Beinahe hätte er wieder kehrtgemacht, doch er sah ein, dass er sich nicht ewig verstecken konnte. Ein Künstler brauchte Inspiration, und diese würde versiegen, wenn er nicht hin und wieder seine kreativen Quellen auffüllte und etwas erlebte.
Unruhig um sich blickend, schlängelte er sich zwischen den schwitzenden, lachenden Männern zum Tresen durch und bestellte eine Molle. In der hintersten Ecke hatte er ein kleines Tischchen ausgemacht, an dem sich noch niemand niedergelassen hatte. Er ging dorthin, den Kopf gesenkt, den Blick fest auf den Tisch gerichtet, um nur niemanden an einem der anderen Tische ansehen zu müssen.