Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
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Inzwischen hatte der Dicke den Tisch verlassen, abgewinkt, den Jungen einfach sitzenlassen und war schwankend durch das Lokal auf die Straße gegangen. Der Junge saß nun unschlüssig da, blickte in die Runde und erwischte mit seinem Blick auch irgendwann den skizzierenden Victor.
«Was machst ’n da?» Er stand auf und beugte sich über den Tisch.
Victor, dem es unangenehm war, dass die skizzierte Person ihn bei seiner Arbeit ertappt hatte, legte rasch die Hand über seinen Block.
«Komm, ich lache auch nicht! Zeig mal!» Er nahm Victors Hand vom Block, blickte staunend auf die beiden Streithähne im Bleistiftstrich und pfiff anerkennend durch die Zähne. «Den Dicken haste hervorragend getroffen! Und das dürre Männchen soll wohl ich sein?»
Victor nickte zögernd und hoffte, dieser Mensch würde sich rasch entfernen, als der auch schon an seinem Tisch Platz genommen hatte.
Er streckte eine Hand aus. «Alfons Lauterbach mein Name. Ich mach auch Kunst!»
Oh, wie sehr Victor diese Menschen hasste, die glaubten, auch für die Kunst geboren zu sein, nur weil sie einen Stift in der Hand halten konnten! Für ihn war das ebenso, als würde er behaupten, er würde demnächst ein Buch schreiben, nur weil er in der Schule das Alphabet gelernt hatte und wie man Buchstaben aneinanderreiht. Er würde sich so etwas nie anmaßen – weshalb belästigten ihn die Menschen dann mit Gesprächen über ihre stümperhafte Krakelei?