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Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, Hafen von Istanbul

Der aus dem rumänischen Constanţa kommende Frachter der Somar erreicht Istanbul am späten Nachmittag und legt wie üblich im Hafen von Salipazari auf dem Bosporus an. Er befährt die Küste zwischen dem Libanon, Zypern, der Türkei und Rumänien. Der Kapitän, ein junger Mann unter vierzig, dessen Gesicht aber bereits von tiefen Furchen durchzogen ist, sinnt über den Tod von Pieri nach, von dem Simon ihn am Tag über Funk unterrichtet hat. Er hat seiner fünfköpfigen Mannschaft gerade die Erlaubnis erteilt, den Abend in der Stadt zu verbringen. Er will allein an Bord bleiben, um Pieri so würdig wie möglich zu verabschieden. Er setzt sich in seine Kajüte, Bullaugen geöffnet, um die Kühle des türkischen Frühlings zu spüren, auf dem Tisch eine Flasche Whisky, ein Glas und ein großes Schulheft, Spiralbindung und Karopapier, in das er seit langem Gedichte überträgt, die ihn berühren, um sie in trübsinnigen Momenten nachlesen zu können. Dies ist ein trübsinniger Moment. Er schlägt eine weiße Seite auf und beginnt langsam zu schreiben.

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