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14. März 1973, Istanbul

Kapitän Nicolas Serreri

Er schließt das Heft, bekreuzigt sich, die einzige Gebetsgeste, das er kennt, steht auf, tritt an das Bullauge, betrachtet den dunklen Schemen von Istanbul bei Nacht. Eine Stadt, die er wahnsinnig liebt. Er muss eines Tages Catherine mit hernehmen. Auf dem Quai sieht er zwei seiner Matrosen, die auf die Santa Lucia zusteuern. Kommen sie schon zurück? Gute Matrosen. Genau hier hat er sie aufgelesen, in Istanbul, etwas mehr als einen Monat ist das her. Zwei Kerle hatten ihn ohne Vorwarnung verlassen. Das kommt oft vor auf Frachtern wie der Santa Lucia, die schlecht zahlen für viel Arbeit und keinen Komfort, aber bei einer fünfköpfigen Mannschaft reißt das ein Loch. Das Büro des Hafenkapitäns hatte ihm diese beiden geschickt, die eine Heuer suchten. Sie waren intelligent, fleißig, unbestimmter Herkunft und machten sich schnell unentbehrlich. Nicolas liebt es, mit ihnen zu singen und Karten zu spielen, wenn sich bei den Zwischenstopps die Zeit in die Länge zieht. Die zwei Männer erreichen die Gangway, kommen sie herauf. Warum eigentlich nicht ein Glas mit ihnen trinken? Nicolas öffnet seine Kajütentür, macht ihnen ein Zeichen, sich zu ihm zu gesellen. Sie treten ein. Nicolas wendet sich ab, um zwei Gläser vom Regal zu nehmen. Im nächsten Moment packt einer der beiden Nicolas’ Arme, fixiert sie mit einem brutalen Griff, der seine Schultergelenke knirschen lässt, in seinem Rücken. Der andere lässt den Stein des dicken Siegelrings an seiner rechten Hand aufspringen und entblößt ein Dutzend feine Nadeln, die er mit derselben Bewegung in Nicolas’ Hals rammt. Der wehrt sich, um den Angriff abzublocken, dann wehrt er sich plötzlich nicht mehr. Die Männer legen den Körper auf den Boden, gießen etwas Whisky in das Glas auf dem Tisch, leeren die Flasche in das winzige Waschbecken und lassen sie dann auf dem Boden der Kajüte liegen. Einer von ihnen öffnet das Heft auf den ersten Seiten, liest eine beliebige Stelle:

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