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Sie hebt den Blick von ihrem Teller. »Hast du schon mal erlebt, wie jemand zu deinen Füßen eines gewaltsamen Todes stirbt?«
»Das fragst du mich, Emily? Hast du vergessen, dass ich 1966 als Freiwilliger zur Armee gegangen bin? Seitdem habe ich in einem Krieg gekämpft und bei Operationen zur Aufrechterhaltung der Ordnung mitgewirkt …«
»Nein, das habe ich nicht vergessen, aber ich habe nie verstanden, warum du dich verpflichtet hast. Und ich habe es dir übelgenommen.«
»Ich habe mich verpflichtet, einen Tag nachdem der Alte mir eröffnet hat, dass er dich mit Frickx verheiratet. Falls du das nicht kapiert hast, er hat es sehr wohl kapiert, ohne dass ich es ihm hätte erklären müssen.«
Emily beugt sich vor, mustert ihn, zögert. Das Gespräch gerät auf schlüpfriges Gelände, das weiß sie. In der morgendlichen Stille zwischen Felsen, Pinien und Meer steigen Erinnerungsfetzen an die Oberfläche. Cousin und Cousine, unzertrennlich. Frühmorgens Reittraining auf dem Gestüt ihres Großvaters in Durban. Der Rausch eines schnellen Galopps, unsere Pferde Flanke an Flanke, ein wortloses Glück, dann in den Pool, wir ließen uns in der Sonne treiben, die Körper erschöpft vom wilden Ritt. Sie entdeckt sein Gesicht neu. Kantig, glatt, unergründlich. Weniger Wangenpolster, oder irre ich mich? Die gleiche blonde Haarsträhne auf der Stirn, die goldbraunen Augen. Die festen, vollen Lippen. Sie erinnert sich, wie sie ihre Handrücken streiften, David hatte die Angewohnheit, in einer Art Parodie französischer Höflichkeit ihre Hände zu küssen, wenn sie sich in der ersten Dämmerung im warmen Dunkel der Ställe trafen, erfüllt mit dem Geruch der Pferde, ihrem vertrauten Atem, und sie erschauerte, lachte verwirrt. Unzertrennlich … Sie hat das seltsame Gefühl, dass dieses Kapitel noch nicht zu Ende geschrieben ist.