Читать книгу Der Teufel von Köpenick. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Hitlerzeit онлайн
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Als würde ihn das alles langweilen, griff Walter Franzke zum Telefonhörer, um die Polizei zu verständigen.
Sein Bruder lief zu ihm hin und bedauerte ihn wegen des gestohlenen Geldes.
»Ach, Richard!« Walter Franzke lachte, als wäre die Szene eben nicht blutiger Ernst gewesen, sondern nur Teil eines Theaterstückes. »Man wird ja öfter mal überfallen, und für diese Anlässe habe ich mir einige gut gemachte Blüten verschafft. Falschgeld kostet ja nicht viel. Und wenn der Mann es ausgeben will, dann …«
Die Kriminalpolizei rückte an und fragte die Gäste, was sie beobachtet hätten. Auch Heinz Franzke kam an die Reihe. Er gab zu Protokoll, dass der Räuber am rechten Fuß einen Hammerzeh hatte.
Aufgrund dieser Angabe konnte der Mann schon am nächsten Vormittag gefasst werden, und ein Kriminalkommissar lobte Heinz Franzke: »Junge, du bist ja der geborene Kripomann, du musst später unbedingt zu uns kommen.«
»Nein, ich werde einmal Staatsanwalt, der steht ja über allen Polizisten.«
Drei
1932/33
Wir kennen weder den Familien- noch den Vornamen des Mannes, der im Februar 1932 durch die Neuköllner Straßen lief, wissen aber einiges über seine äußere Erscheinung: Er ist zwischen 25 und 30 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß, hat die kräftige und schlanke Figur eines Sportlers, mittelblonde und glatt nach hinten gekämmte lange Haare, ein markant längliches und knochiges Gesicht und spricht Hochdeutsch mit heller, weicher Stimme. Bekleidet ist er mit einer zweireihigen, gürtellosen Joppe mit schrägen Seitentaschen und einer langen dunklen Hose. In der rechten Hand trägt er eine abgewetzte braune Aktentasche.