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Sandra zupft an einer Haarsträhne, die sich aus ihrer kunstvollen Frisur gelöst hat: »Frau Herbst, das macht mich richtig nachdenklich. Ich sollte mir mehr aus dem Leben meines Opas erzählen lassen. Ich weiß nicht, wie lange ich ihn noch habe. Wenn nur nicht der ständige Alltagsstress wäre und ich mehr Zeit hätte!« Sie seufzt und sagt: »Es ist eben so. Jetzt bin ich bei Ihnen und freue mich, dass Sie mir so viel erzählen!«

Jutta spricht weiter: »Die meisten Nachmittage und Ferientage verbrachte ich bei Ina. Wir erledigten zusammen Hausaufgaben und spielten mit anderen Kindern, dachten uns manchen Unsinn aus. Es war trotz des Kummers in der Familie eine schöne Zeit für mich. Am Ende der Sommerferien kam der Schock. Ich klingelte an Maiwalds Wohnungstür, doch dahinter herrschte Totenstille. Ich klopfte und rief. Im Erdgeschoss öffnete sich die Tür und der Mann, der das Hausbuch führte, kam heraus. In jedem Mietshaus gab es einen Verantwortlichen für dieses Dokument, in das die Daten der Hausbewohner und ihrer Besucher eingetragen wurden. Diese Bücher waren ein Bestandteil des umfassenden Kontrollsystems durch die Staatssicherheit in der DDR und es war Pflicht, diese exakt zu führen.« Jutta bemerkt, dass Sandra ihr Aufnahmegerät nicht betätigt und nichts aufgeschrieben hat. Sie reißt den Blick erst von Juttas Lippen, als ein alter Mann mit einem Roboter auftaucht, der die Erde der Blumenrabatte neben der Terrasse lockert.

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