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Ich fühlte mich wie im Gefängnis, zumal meine Eltern wegen Manfred auch nicht mehr innerhalb der DDR in den Urlaub fuhren. Ich beneidete meine Klassenkameraden, wenn sie nach den Ferien über ihre Reisen berichteten: An die Ostsee, ins Gebirge oder vielleicht sogar bis in die Tschechoslowakei oder nach Ungarn – oder irgendwohin zu den Großeltern. An meinem geheimen Kummer änderte auch der Kleingarten nichts, den meine Eltern nach jahrelanger Wartezeit bekamen und der zu Fuß und mit dem Rollstuhl zu erreichen war.

Mit zwölf Jahren durfte ich endlich ins Ferienlager fahren, zwei Wochen im Sommer. Dort hat es mir gefallen. Die meisten Betriebe finanzierten die Ferienlager für die Kinder ihrer Beschäftigten, die dafür nur einen geringen symbolischen Beitrag von zwölf Mark leisten mussten.

Später habe ich in Karl-Marx-Stadt, das heute wieder Chemnitz heißt, in einer Druckerei selbst die Ferienlager- und Urlaubsplätze vergeben.« Jutta lacht: »Ich weiß noch genau, dass ich mich wie der liebe Gott fühlte, denn ich habe der Ferienkommission die Vorschläge vorgelegt, wer welchen Urlaubsplatz bekommt – und wessen Antrag abgelehnt wird. Oft hat mir die Kommission zugestimmt, wenn ich die Hierarchiegrenzen und persönlichen Wünsche der Chefs berücksichtigt hatte.«

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