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Nun staunt Jutta über das Wissen der jungen Frau. »Es ist kein Wunder, dass Sie sich zu unserem Chef hingezogen fühlen, er hat sich sein Leben lang in Orgelvereinen betätigt. Sich um die Erhaltung der Orgelmusik und dieses besonderen Instruments zu kümmern, ist neben der Architektur sein zweites großes Hobby. Aber warum haben Sie den Beruf nicht zu Ende gelernt?«

»Das ist eine komplizierte Geschichte. Zeigen Sie mir doch erst einmal Fotos!«, wehrt Sandra ab.

Die Folie hat sich wieder zusammengerollt und ist im Telefon verschwunden.

Jutta schlägt ein Fotoalbum von 1971 auf. »Hier waren wir bei der Einweihung des »Nischls« am neunten Oktober 1971.«

»Waas?«

Jutta muss lachen: »Das sächsische Wort war unser Spitzname für den Bronze-Kopf von Karl-Marx. Er war ein Philosoph und Gesellschaftstheoretiker, der im neunzehnten Jahrhundert lebte. Die Theorien von ihm und seinem Weggefährten Friedrich Engels bildeten die Basis für den Aufbau des Sozialismus in der 1949 gegründeten DDR. 1953 waren die Stadt und der Bezirk Chemnitz in Karl-Marx-Stadt umbenannt worden. Und dieser Karl-Marx-Kopf war noch viele Jahre das Wahrzeichen der Stadt und zog Touristen an. Vor einigen Jahren hat die Stadt ihren berühmten, aber wieder sanierungsbedürftigen Marx trotz Protest der Bürger an einen verrückten Kunstsammler verkauft – nun steht Marx in seiner Geburtsstadt Trier.

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