Читать книгу Neuseenstadt 2040. Geschichte einer Unternehmerin онлайн
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»Meine Güte, war früher Einkaufen umständlich!“, ruft Sandra aus.
»Ja, schon, aber das nahmen wir jahrelang gern hin, um endlich alles und in großer Auswahl kaufen zu können. Ich erinnere mich an die siebziger Jahre in der DDR. Da waren so viele Dinge Mangelware, dass sie mehr unter als über dem Ladentisch vergeben wurden. Man kaufte auf Vorrat, was es gerade gab. Mancher hatte in Form von Ersatzteilen fast schon einen zweiten »Trabant« im Keller! Sogar Wurst und Fleisch waren eine Zeitlang rar, weil sie als Exportgüter für erforderliche Zahlungen an den Westen und nach Russland notwendig waren. So hielten manche die Fleischerläden für Fliesenläden. Der Witz der Sache: Fliesen waren auch Mangelware und wurden gegen Westgeld gehandelt! Oft wurde von blauen Fliesen gesprochen, wenn man einen Hundert-DM-Schein meinte. Manche Handwerkerleistung kostete dann beispielsweise fünf blaue Fliesen!«
Sandra lacht und schüttelt den Kopf: »Sie haben wirklich in einer anderen Welt gelebt, wer soll sich das noch vorstellen können!«