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»Das war toll, so gut hat es mir ewig nicht geschmeckt«, verkündet Sandra strahlend. Sie scheint sich wohl zu fühlen, denkt Jutta, als Sandra anbietet, mit der Universalkaffeemaschine einen Espresso zuzubereiten.

»Für mich einen Milchkaffee«, sagt Jutta und lässt sich in ihrem Liegestuhl auf dem Balkon nieder. Sandra setzt sich an den kleinen Tisch. Der Duft der bunten Sommerblumen in den Balkonkästen schmeichelt den Nasen und lockt Bienen an, deren Summen die Stille erfüllt. Es ist angenehm warm, die Hitze und Schwüle sind vorerst gebannt.

»Herrlich ruhig haben Sie es hier.«

»Ja, um diese Zeit genieße ich das sehr. Aber nachmittags und abends, wenn die Kinder aus Kindergarten und Schule da sind und viele Eltern nach der Arbeit in Gruppen draußen sitzen, ist es oft ziemlich laut. Ich hätte mir früher nicht vorstellen können, wie ruhe- und harmoniebedürftig ich jetzt bin.«

»Stört Sie das sehr? Ist es vielleicht doch besser, wenn die Generationen nicht so aufeinanderprallen?«

»Ja und nein. Ich war viele Jahre sehr allein. Ich habe alle Menschen um Trubel, Familie, Freunde, Kinder, Enkelkinder, Verwandte und große Familienfeiern beneidet. Am meisten verhasst war mir meine Ruhe, von der ich mehr als genug hatte. Bekannte mit Familie wollten manchmal dem Lärm, dem Stress und auch Streitigkeiten in ihrer Gemeinschaft entgehen und haben mich um meine Ruhe und mein selbstbestimmtes Leben beneidet. Mir scheint, es liegt einfach in der Natur des Menschen, das haben zu wollen, was man gerade nicht hat. Was wir besitzen, schätzten wir häufig erst, wenn wir es verlieren.

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