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Pelageja Iwanowna hat nie Löffel oder Schatullen bemalt. Sie war die Lehrerin. Die Nachbarinnen, die beherrschten die Kunst der Holzmalerei. Jede von ihnen hat sie von ihrer Mutter gelernt. So wie die Männer vom Vater die Kunst gelernt haben, aus dem Holz der Birken Löffel, Schatullen und Puppen zu schnitzen. Die immer gleichen Formen mit der immer gleichen Bemalung. Nur die Frauen im Dorf konnten nach einem flüchtigen Blick sagen, aus welchem Haus welcher Löffel, welche Schatulle, welche Puppe kam.

Jede Frau hat die Kunst an die Tochter weitergegeben, jeder Mann an den Sohn.

Jetzt aber arbeiten die Söhne und Töchter in den Fabriken der Stadt und die Kunst, dem Löffel, der Schatulle oder der Puppe die eine oder die andere Blume mit der einen oder der anderen Farbe aufzumalen, wird nicht mehr weitervererbt.

Die letzten Schatullen, Puppen und Löffel, die sie noch selbst bemalt haben, schmücken jetzt die Bretter vor den kleinen Fensterchen, so dass man, wenn man durch das Dorf spaziert, an vielen bunten, hölzernen Erinnerungsstücken vorbeigeht, die ganz langsam verblassen.

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