Читать книгу Dresden - HeimatMomente. 55 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen онлайн
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Viel einfacher kommt man in das Neue Grüne Gewölbe im ersten Stock des Schlosses! In diesen Ausstellungsräumen stehen sowieso die spannenderen Schätze. Da wäre zum Beispiel das „Goldene Kaffeezeug“ aus gefälschtem Porzellan, unter dessen Tablett sich eine türkische Tänzerin verbirgt – die man nur entdeckt, wenn man sich tief hinunterbückt. Im Mikrokabinett hängt ein echtes Wunder: ein Kirschkern, in den ein unbekannter Künstler 185 Gesichter mit verschiedenen Gesichtsausdrücken eingraviert hat. Es gibt sogar ein echtes Einhorn-Horn! (Psst: Es ist der Stoßzahn eines Narwals. Aber dem Kurfürsten schien die Existenz von Einhörnern wohl realistischer.)
Im Residenzschloss sind viele Ausstellungen untergebracht
Die meisten Besucher stauen sich vor der Vitrine mit dem „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aureng Zeb“, einer unglaublich detaillierten royalen Puppenstube mit 137 goldenen Soldaten, Dienern, Elefanten und Kamelen. Die Figuren sind alle beweglich und wurden zum Spielen benutzt. Fraglich ist nur, von wem? Vorbild für den Puppenherrscher war der Großmogul Aureng Zeb, dessen Ruhm im 16. Jahrhundert bis nach Europa reichte. Der sächsische Kurfürst wollte auch so reich und mächtig erscheinen und freute sich deshalb, als sein Hof-Goldschmied Johann Melchior Dinglinger ihm die Puppenstube präsentierte. Sieben Jahre hatte er mit seinen Brüdern an dem Kunstwerk gebastelt, das mit 5223 Diamanten, 189 Rubinen und 175 Smaragden besetzt ist.