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»Nun mal langsam, Doktor, für Deppen. Es kann also sein, ein Hund hat sie zerfleischt, sagen wir, vor einer Woche, Herrchen schleppt sie in eine tiefgekühlte Truhe, bringt sie zurück in den Wald und beim Auftauen schlägt sich der Rest des Waldes den Bauch voll?«

»Klingt aufwendig, aber warum nicht. Vielleicht ist der Kerl Zoologe und wollte erst sein Zubehör zusammenbringen, um das kalte Buffet zu dokumentieren.«

»Sie sind echt eine große Hilfe, Doktor.«

»Danke, ich gebe mir auch wirklich Mühe, Herr Kommissar.«

Es war ungewöhnlich, daß einfach jemand klingelte. Zwar wies ein Schild am Hauseingang Dao als Privatdetektivin aus, aber normalerweise bestellte sie ihre Kundschaft ein. Sie sah sich um, ob alles an seinem Platz sei, freute sich an der Sorgfalt ihrer Putzfrau, drückte den Summer und sah zum Fahrstuhl.

Eine, wenn auch winzige, Detektei zehn Stockwerke über dem Potsdamer Platz mit Blick auf die von der Sonne vergoldete Philharmonie war Dao nicht in die Wiege gelegt. Als erstes Kind überglücklicher Eltern wurde sie in Saigon geboren. Die chinesischstämmige Familie gehörte zur Elite des Landes und richtete ihr Leben nach den bewunderten französischen Kolonisatoren aus. Über Daos Wiege hing eine mit bordeauxrotem Samt bezogene Kugel, die, zog man sie auf, französische Kinderlieder abspielte. Morgens gab es Croissants zur Nudelsuppe Pho, das Kindermädchen sprach Französisch mit dem Säugling, der Vater träumte von einer Anwaltskanzlei in Paris.

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