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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2 онлайн

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Nach einer knappen Stunde mahnt David zum Aufbruch, und wir reiten nun im alpinen Gebiet durch die „Schwarzen Berge“. Für die Pferde ist es leichter, und der freie Blick erfasst auch den Tsitsuti Peak, die höchste Erhebung der Rainbow Mountains, doch bis dorthin ist es noch weit. Hier und dort umgehen wir sumpfige Stellen, reiten in den Tälern durch dichte, hohe Weidenbüsche, die die Reiter meist komplett verdecken. Durch sie wird aber ebenso direkt geritten, wie durch Bäche und Flüsse. Das gilt erst recht für die blühenden Bergwiesen, auch wenn mir die bunte Blumenpracht richtig Leid tut. Unsere Pferde denken da ganz anders, denn sie haben eine Vorliebe für Lupinen und schnappten auch während des Gehens immer wieder nach ihnen. Wir sind aber rundum zufrieden, lassen uns einfach dahintragen, genießen den Moment, die herrliche Natur und ihre Stille, die nur vom Schnauben der Pferde und dem Knirschen des Sattelleders unterbrochen wird. Und mit jedem Pferdeschritt rückt die Zivilisation etwas weiter weg, die Natur näher heran. Man wird aber gleichzeitig aufmerksamer und sieht viele kleine Dinge, an denen man im hektischen Alltag achtlos vorübereilt. Richtig angekommen ist man in Kanada aber erst dann, wenn sich die Weite auch in den eigenen Gedanken breit macht. Doch das scheint bei uns recht schnell zu gehen, denn wir fühlen uns schon jetzt so richtig wohl. Gegen Abend biegt David in ein kleines Wäldchen ein, dass am rechten Talhang unser nächtliches Quartier sein wird. Viele Fotos und Filmmeter bringen wir von diesem ersten Tag nicht mit, doch lag das nicht an den Motiven, sondern daran, dass der Weg das Ziel war, und man nicht überall anhalten kann.

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