Главная » 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2 читать онлайн | страница 82

Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2 онлайн

82 страница из 120

Rund vierzig Minuten nach unserer Ankunft sind die dringendsten Handgriffe erledigt, und am Feuer gibt’s jetzt erst eine kurze Verschnaufpause, mit Gebäck, Kaffee oder Tee, mit oder ohne Milch, Zucker, Kakaopulver oder Honig, oder, unsere Version, pur und schwarz. John versteht das gar nicht und meint: „Dann braucht ihr wenigstens hiervon“, grinst und gießt uns einen Schuss von seinem guten Kognak ins Gebräu. Seinen eigenen mixt er ähnlich, fügt aber noch Honig und Kakaopulver hinzu. Gelegentlich machen wir im Winter jetzt diese Mixtur zu Hause nach, und das Rezept behielt auch seinen Namen, „John-Kaffee“. Anschließend gibt es wieder Arbeit, denn neben dem Sortieren von Trensen, Sätteln, Traggeschirren, Seilen, Planen und dem Ordnen oder Auspacken der Kisten, müssen auch die Pferde versorgt werden, die noch angebunden und von allen Lasten befreit vor sich hindösen. Abbürsten, Fell, Beine, Hufe überprüfen, nach Druckstellen tasten, mit Bremsenöl einreiben, die „Ausreißer“ an den Vorderbeinen „koppeln“, damit sie nur kleinere Schritte machen und sich nicht zu weit entfernen können. Dann werden sie für die Nacht auf die Wiese entlassen, denn Futter und Wasser suchen sich die Tiere selbst. Mit all diesen Arbeiten haben wir Gäste offiziell nicht das Geringste zu tun, doch in unserer Truppe fasst jeder mit an und tut das, was er kann. Mit den Western- und Stocksätteln musste ich mich aber auch erst vertraut machen, denn ihre diversen Lederriemen, Schlaufen und Spezialknoten waren mir fremd wie die langen, wenig Bewegungsfreiheit bietenden Bügel, die bis auf das untere Drittel fest mit dem Sattel vernäht sind. Mit deren Gesamtlänge hatte ich anfangs ohnehin ein Gefühlsproblem, denn ich bin Rennpferde gewöhnt und fühle mich nur mit kürzeren Bügeln richtig sicher.

Правообладателям