Главная » Die Höhle in den schwarzen Bergen читать онлайн | страница 17

Читать книгу Die Höhle in den schwarzen Bergen онлайн

17 страница из 97

Nachdem die fünf Reiter ihre Waffen und ihr Können gezeigt hatten, blieben sie stehen, und zwar in lockerem Kreis um die beiden Dakota. Der Krieger, der die Adlerfedern trug, hielt Mattotaupa gegenüber. Er sagte in befehlendem Ton etwas, was Mattotaupa nicht verstand, aber die begleitenden Gesten waren eindeutig: Die Dakota sollten die Hände von den Waffen nehmen und sich entwaffnen lassen.

Mattotaupa hatte aber bereits den Revolver in der Rechten, gab einen Schuss in die Luft ab und richtete dann die Mündung auf den Anführer der fünf Reiter. »Wir werden nicht mit den Waffen sprechen, aber wir werden in Waffen mit euch sprechen!«, sagte er dabei. Harka richtete sich nach dem Verhalten des Vaters und hielt ebenfalls seinen Revolver schussbereit.

Der Mann mit den Adlerfedern war etwas verwirrt. Die beiden Dakota, die er hier vor sich hatte, passten nicht in sein bisheriges Weltbild. Er war groß geworden in der Vorstellung, dass es Menschen gab, und zwar Siksikau. Außerdem gab es Dakota und Assiniboine, die zwar aussahen wie Menschen, aber Feinde, Kojoten, Feiglinge und Lügner waren, mit denen die wirklichen Menschen in ständigem Kampf lebten. Er hatte es außerdem nie anders erfahren, als dass es Krieger gab mit sauberem Körper, sauberen, gut gearbeiteten Kleidern und guten Waffen und Häuptlinge mit noch besseren Kleidern, noch besseren Waffen und dem Schmuck von Adlerfedern und Büffelhörnern. Diese beiden Dakota hier aber waren mit abgetragenen Sachen bekleidet, wenn diese auch einmal sehr gut gearbeitet sein mochten. Der Mann trug keinerlei Auszeichnung. Doch besaßen sie nicht nur vorzügliche Waffen, sondern sogar Geheimniswaffen. Der Mann konnte etwa dreißig Jahre oder auch etwas älter sein. Es war schwer, sein Alter genau zu schätzen. Seine Gestalt und seine Glieder waren kräftig und ebenmäßig; die Narben bewiesen, dass er schon schwere Kämpfe bestanden hatte. Der Ausdruck seiner Züge wirkte zugleich aufrichtig und verschlossen. Während die glatte, hellbraune Haut die eines noch jungen Mannes zu sein schien, fielen in seinem schwarzen Haar schon einzelne graue Fäden auf, und um Augen und Mundwinkel hatten sich Falten gebildet, wie Gram und Erbitterung sie in ein menschliches Antlitz einzeichnen. Der hochgewachsene schlanke Junge zur Seite des Mannes war nicht das Ebenbild des Vaters; seine Haut war etwas dunkler, seine Stirn höher, das Gesicht noch schärfer geschnitten. Aber auch in seiner Erscheinung drückte sich ein Widerspruch zwischen dem Knabenalter, in dem er sich befinden musste, und dem unkindlichen Ernst und einem lässigen, sogar hochfahrenden Zug aus, mit dem er von anderen Menschen bewusst Abstand zu nehmen schien. Wie die Erscheinung, so war auch das Verhalten der beiden Dakota rätselhaft. Was konnte es für einen Grund geben, dass ein Krieger mit einem Knaben durch die Prärie ritt? Wollte der Vater den Jungen lehren, wie man jagte? Ein Dakota mitten in den Jagdgefilden der Siksikau? Knaben gehörten nicht in Feindesland, sie gehörten zu den Zelten und sammelten ihre Jagderfahrungen in den Jagdgründen des eigenen Stammes. So war es bei den Menschen und selbst bei allen räudigen Kojoten, die wie Menschen aussahen. Was für Absichten hatte übrigens dieser fremde Mann hier gegenüber den Siksikau? Wenn er als Feind kam, hätte er sich nicht offen zu zeigen brauchen oder schon aus der Entfernung schießen können. Er schien ja nicht ungewandt im Umgang mit seiner Waffe. Als Freund aber konnte ein Dakota nicht zu den Siksikau kommen.

Правообладателям