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Die Polizei hat die flüchtigen Komplizen noch nicht identifiziert, verfolgt aber eine heiße Spur.

Erste Reaktion, idiotisch: Und wenn es gar nicht wahr ist? Er setzt eine unbeteiligte Miene auf, steht auf und kauft am nahe gelegenen Kiosk zwei weitere Tageszeitungen. Kehrt zu seinem Tisch zurück, faltet sie auseinander. Doch, da ist die Meldung, identisch. Auf einer der Titelseiten prangt sogar ein großes Foto von drei mit Planen zugedeckten Leichen, einem blutverschmierten Gehweg.

Es ist also wahr. Muss wahr sein. Jetzt darf er im Schmerz versinken, den Blick starr auf das Foto geheftet. Ein paar Tränen. Erinnerungen. Die langen Gespräche, die Freundschaft, ja Bewunderung für diesen Mann, der so gut reden konnte. Durch das viele Zuhören dachte ich schließlich, die Geschichte, die er erzählte, wäre irgendwie ein bisschen auch meine Geschichte. Gefühl eines unwiederbringlichen Verlusts, wie ein Loch in meinem Leben.

Dann, Schock, Carlos Sätze, die sich jäh und glasklar zurückmelden: »Ich denke, man wird viel über meine Flucht reden. Und man wird nach dir fahnden, weil du mit mir geflohen bist. Du musst dich eine Zeitlang verstecken, bis sich die Lage beruhigt.« Für einen Moment hatte Schweigen geherrscht, dann hatte Carlo gefragt: »Verstehst du, was ich dir sage?« Natürlich nicht, in dem Augenblick hatte er es nicht verstanden, und er fühlt sich schuldig. Jetzt wiegen diese Worte tonnenschwer. »Man wird viel über meine Flucht reden.« Warum seine Flucht? Es war auch meine, oder etwa nicht? Ich muss unbedingt Presseberichte über unsere Flucht auftreiben. Wo kriegt man die her? Filippo faltet seine Zeitungen zusammen, steckt sie in den Rucksack, bezahlt seinen Kaffee und macht sich auf die Suche nach einer öffentlichen Bibliothek.

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