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Als er wieder ruhig atmen kann, liest er weiter.
Gestern, am Freitag, dem 3. März, hält gegen 15 Uhr ein Geldtransporter vor der Filiale der Banca di Sardegna e Piemonte in der Mailänder Via Del Battifolle. Zwei Mann bewaffneter Geleitschutz, Massimo Gasparini und Fredo Albrizio, steigen aus und betreten die Bank, in der sie sich maximal zwei Minuten aufhalten dürfen. Sie sind Profis. Die Zeitpläne ihrer Touren wechseln täglich, um die Gefahr von Überfällen auszuschließen. Doch diesmal wurden sie erwartet.
Kaum haben sie die Bank betreten, halten zwei Lieferwagen in Parkbuchten links und rechts der Filiale und versperren so die Sicht auf ein breites Stück Gehweg. Die beiden Wachmänner kommen heraus, einer trägt zwei Säcke, der andere hat die Hand am Holster. In dem Augenblick steigt Carlo Fedeli mit gezogener Waffe aus dem rechten Lieferwagen und brüllt dem bewaffneten Wachmann zu, er soll die Hände hochnehmen, während zwei Komplizen aus dem anderen Lieferwagen springen, um die Säcke in ihre Gewalt zu bringen. Genau in diesem Moment kommen zufällig zwei Carabinieri aus den Kundenräumen, wo einer der beiden, ein Stammkunde dieser Filiale, soeben Schecks auf sein Konto eingezahlt hat. Dann geht alles sehr schnell. Die beiden Carabinieri greifen zu ihren Waffen, Carlo Fedeli dreht sich um, richtet die Waffe auf sie, ein Schuss fällt, abgegeben von einem der Geldtransportbegleiter oder einem von Fedelis Komplizen. Carabiniere Lucio Renzi sieht sich bedroht, schießt und trifft Carlo Fedeli, der auf der Stelle tot ist. Seine beiden Komplizen begreifen, dass das Unternehmen gescheitert ist, feuern ihrerseits ein paar Salven ab, um ihre Flucht zu sichern, und töten Carabiniere Giorgio Barbieri, 28 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier kleiner Kinder von 1 und 3 Jahren, sowie einen der Geldtransportfahrer, Nino Gasparini, ebenfalls verheiratet und Vater einer fünfjährigen Tochter. Dann verschwinden sie, vermutlich auf ein oder zwei Motorrädern. Die beiden Lieferwagen waren gestohlen. Sie werden derzeit von Kriminaltechnikern untersucht, bislang ohne Ergebnis.