Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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»So, verkündete Michaelis, jetzt warten wir eine halbe Stunde und dann stellen wir unsere Autos an der 404 in der Einfahrt zu der Firma auf der anderen Straßenseite ab, sodass diese nicht von unserer Seite aus zu sehen sind und gehen dann mit den Hunden über die Straße und die zwei Felder bis zur Wiese. Ich hoffe, dann bekommt uns keiner mit. Sorge also dafür, dass deine kleine Jacky nicht anfängt zu kläffen.« Das hörte Jockel gar nicht gern. Sein Hund war unfehlbar. Gar keine Frage!
»Jacky kläfft nicht. Keine Sorge, wenn Roy man ruhig bleibt. Oder willst du ihn lieber hierlassen?«
Das wollte Michaelis seinem Roy nun so ganz und gar nicht antun. Also nahmen beide Jäger ihre Hunde an die Leine und überquerten die zu dieser Nachtzeit leere Straße und dann auch die beiden angrenzenden Felder. Zuvor leuchteten sie noch die Umgebung mit ihren Gläsern ab. Aber nichts zu erkennen.
»Halt, warte mal!« Jochen Buss bremste abrupt, als sein Terrier sich plötzlich sehr interessiert zeigte.
»Aha, siehst du die Eindrücke hier. Die dürften von dem Bock stammen, der hier hochflüchtig den Weg überfallen hat«, erläuterte Jockel überflüssigerweise, denn die tiefen Abdrücke der Schalen am Übergang der Wiese in das frisch bestellte Feld waren deutlich zu sehen, sowie der Strahl der Lampen hierauf gerichtet wurde. Auch Roy zeigte sich jetzt sehr angetan und beide Hunde wollten der verführerischen Fährte des Rehs folgen und verstanden nicht, weshalb sie abgerufen wurden. Etwas unwillig folgten sie ihren Führern dennoch auf entsprechende Befehle. Sogar, ohne ihr Unverständnis laut werden zu lassen. Michaelis blickte zu der jetzt im Glas dank dem nunmehr voll leuchtenden Mondlicht deutlich zu erkennenden Leiter und gab die Richtung vor. Buss, vor ihm an der Leine Jacky, gefolgt von Roy und seinem Führer, zog die Korona in Richtung des mutmaßlichen Anschusses.