Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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Der nächste Tag verging, die Gedanken aber nicht. Wo war der Wolf geblieben? Hatte er nur eine leichte Verletzung durch den Schuss erlitten und war vielleicht weitergezogen? Das wäre natürlich die beste Lösung. Zumindest für ihn, den Schützen. Aber was, wenn der graue Räuber unsäglicherweise im Nachbarrevier verendet sein sollte? Mit einem guten Hund, und den hatte auf jeden Fall der dortige Mitpächter, Tierarzt Dr. Albert Klein. Sein bayrischer Gebirgsschweißhund war allseits angesehen als Nachsuchenspezialist.
Abends trieb ihn die Unruhe aus dem Haus. Er gab seiner Frau Hiltrud, die drei Jahre jünger war und ihm manches Mal ziemlich auf die Nerven ging, einen beiläufigen Kuss auf die Wange, und wollte sich mit Berry auf den Weg machen. »Halt, wieso nimmst du Berry mit, wenn du zur Jagd gehst? Oder gehst du etwa gar nicht jagen?« Das ihn so kränkende Misstrauen in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Hatte er nicht schon genug Sorgen? Musste jetzt auch noch die Alte mit ihrer ewigen, dazu noch völlig unbegründeten, Eifersucht nerven? Die ihm schon im Mund liegende etwas heftige Erwiderung herunterschluckend antwortete er, »was du schon wieder hast. Ich habe dir doch von dem wildernden Hund erzählt, den wir im Revier vermuten. Da das ein großes Tier ist, möchte ich nicht, dass der gegebenenfalls mit Roy ins Gehege kommt. Da hat Berry schon bessere Chancen, wenn es hart auf hart geht.«