Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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In den regionalen Sendern traten sich bei Interviews und Talkrunden die üblichen Verdächtigen, also die selbsternannten Experten, die von Bund für Natur und Umwelt und TINA und den allgegenwärtigen Parteien, gegenseitig auf die Füße. Auch die Öko-Jäger wurden eingeladen. Aber nur sehr wenige der Medien dachten auch an den Landesjagdverband. Dort, wo Präsident und Geschäftsführer auftreten durften, hatten sie es naturgemäß mehr als schwer und wurden gnadenlos von der hetzenden Mehrheit niedergemacht.
Aber auch die strafrechtlichen Ermittlungen liefen natürlich an. Auch hier wurden keine Mühen gescheut. Die eingerichtete Sonderkommission – die eigentlich zuständige Dienststelle reichte auf politischen Druck wohl nicht aus – wurde entsprechend verstärkt durch einige Spezialisten und natürlich die Beamten vor Ort. Auch der wundersam schnell genesene Polizeioberkommissar Helmers und sein Kollege auf der Station, Polizeihauptmeister Peter Schnack, wurden als örtlich zuständig eingebunden. Auf die dienstliche Aufforderung, zu den Vorwürfen, er habe bereits gewusst, dass es sich um einen Wolf handele, Stellung zu nehmen, hatte er sich dahingehend geäußert, dass hier nur ein Missverständnis vorliegen könne. Er habe natürlich nicht gewusst, dass es sich um einen Wolf handelte, wohl aber wegen der grauen Haare, die er ja verantwortungsbewusst und erfahren, wie er nach fünfunddreißig Dienstjahren war, am Unfallort gesichert hatte, ganz kurz an einen Wolf gedacht. Deshalb hatte er ja auch so umfassende Untersuchungen, einschließlich begonnener Nachsuche, durchgeführt. Schließlich wisse man jetzt, dass es tatsächlich sich um einen Wolf handelte, der von dem Mercedes angefahren worden war, was ja auch zum erheblichen Teil ihm zu verdanken sei.