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Читать книгу Im ersten Gang geht’s immer rauf. Mit dem R4 durch Frankreich онлайн

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So ist das eben in einem Pizza-Eck mit Bringdienst …

Am nächsten Morgen ist der italienische Einstieg in unser französisches Reiseabenteuer verdaut. Wir haben wie die Murmeltiere geschlafen und von der Meuse geträumt, an deren Ufern wir gestern Abend noch flanierten, und wir sind froh, uns im Hôtel Le Relais für ein Zimmer mit „chambre lit 160“ anstatt „140“ entschieden zu haben. Die Zahl steht für Zentimeter. 140 davon sind im Doppelbett zu wenig für eine gute Nacht. Es gibt viele Hotels im Land unserer Nachbarn, die beide Varianten anbieten und dabei sogar noch so tun, als ob die 160er-Standard-Matratze absoluter Luxus wäre. Nach zu vielen Nächten auf weichen Schmalhansunterlagen fallen wir darauf nicht mehr rein. Wir haben deshalb gut geschlummert, werden von Regentropfen, die an das Fenster klopfen, sanft geweckt. Frühstück. Klamotten packen. Schnell noch das Öl geprüft, den Reifendruck. Abfahrt.


Abendrundfahrt in Belleville-sur-Meuse

Die Melodie der vier Pötte ist ein stetes Lied in Dur, obwohl wir auf einer Straße fahren, die nach Moll klingt. Südwärts führt die Reise. Am Rand stehen weiße Kilometersteine mit der Aufschrift „Voie Sacrée“. Diese Route, rund 56 Kilometer lang, führt von Verdun nach Bar-le-Duc. Es handelt sich um die ehemalige Versorgungsstrecke im Ersten Weltkrieg, über die Truppen, Material und Nachschub an die Front transportiert wurden, dorthin, wo wir gestern die Tausenden Kreuze sahen. Heute erinnern die auffälligen, mit Soldatenhelm gekennzeichneten Kilometersteine an ihre Geschichte, und die Nummer hinterm D: 1916 – das Jahr der Schlacht von Verdun. Vor dem Eisentor des Château de Thillombois – das prickelnde Herz der Champagne rückt näher – ist ein kurzer Stopp vonnöten, weil im zwölflampigen Mäusekino neben dem Tachometer die Kühlmittelkontrollleuchte flackert. Mal wieder. Rechts ran, Motorhaube auf, nichts dampft. Der „Dieter-Korp-Ratgeber“ wird gezückt; mal sehen, was er zu diesem Phänomen schreibt: Der Flüssigkeitspegel ist perfekt zwischen „min“ und „max“ eingependelt. Kein Grund zur Sorge, da ist wohl höchstens ein kleiner Wackelkontakt in der Elektrik. In diesem Wagen gibt’s wenigstens noch eine, woanders nur noch Elektronik. Wir schauen auf den Motor, rütteln an den Schläuchen, schließen die Haube – und siehe da: Das Problem ist gelöst! Wenn das so weitergeht, werden wir noch zwei recht passable Automechaniker.

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