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80 Kilometer pro Stunde – es lebe das Tempolimit

Dass in Frankreich die Nutzung von Autobahnen Geld kostet – geschenkt! In einem Renault 4 machen sie ohnehin wenig Freude. Wenn’s irgendwie möglich ist, sollte man auch Nationalstraßen meiden, auf denen viele Lkw die Autobahnen umfahren. Die Routes départementales – die D-Straßen – sind die beste Wahl. Wie es heißt, sind sie vor allem „für den interkommunalen Durchgangsverkehr“ gebaut worden. Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana, Réunion und Mayotte mal nicht mitgerechnet, besteht Frankreich aus 96 Départements. Ein Netz aus über 375.000 Kilometer D-Straßen verbindet sie. Außerorts ist das Tempo auf achtzig Kilometer pro Stunde beschränkt! Für 34-PS-Flitzer wie den Renault 4 wie geschaffen. Vive la Tempolimit!

Da wären wir also bei „Chez Laurette“. Madame bringt noch zwei Café noir und füllt das Kump für Schnuffi mit frischem Schlabberwasser auf. Die Terrasse ihrer Gaststätte liegt kaum vier Lutscherlängen vom Bordstein entfernt. Wer nicht aufpasst und seine nach mehreren Stunden Fahrt steif gewordenen Gliedmaßen ordentlich recken will, dem fährt der nächste Traktor über die Füße. Das ist keine unrealistische Quantentheorie. In Gizeux zum Beispiel, einem Dorf samt Schloss im Département Indre-et-Loire, ist die Terrasse einer Bar nicht mehr als der vorhandene Bürgersteig. Keine zwei Meter breit. Während der Schwerlastverkehr sich langsam seinen Weg durch die engen Kurven der Ortsdurchfahrt bahnt, donnern Landwirte mit Karacho und schwerem Gerät so vehement vorbei, dass der Pétillant auf dem Tisch das letzte Bläschen gen Himmel zischen lässt, noch bevor der erste Schluck die Kehle benetzt hat. Da muss man wirklich aufpassen. Ausstrecken geht nicht. Die Füße würden über die Gosse hinaus auf der Straße baumeln. Dass sich viele Franzosen daran nicht stören, nicht am Lärm, nicht am Feinstaub, ist bemerkenswert. Aber wir sind hier jetzt gerade nicht in Gizeux, vielleicht wird uns der Weg dorthin führen, vielleicht aber auch nicht, wir sind jetzt erst einmal hier, bei „Chez Laurette“ in Sauvigny-le-Bois, wo der Sicherheitsabstand zur Rue de la Liberté, der D957, geradezu überwältigend groß ist. Etwa achtzig Zentimeter.

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