Читать книгу Weihnachtlich glänzet der Wald. Wiener Weihnachtskrimis онлайн
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Nachmittags geht es ihm schon besser. Ja, so ein Feuerwehrmann hält was aus.
… dann zwei …
Ich starre in die Flammen der beiden Kerzen. Heute mache ich zwei Kexerlsorten. Der vierte Advent ist heuer auch der Weihnachtsabend. An dem Tag möchte ich nicht backen. Gedankenverloren leere ich das Papiersackerl. Die Stechapfelsamen hüpfen heraus und über die Arbeitsplatte. Kein Mensch hat sich darum gekümmert, als ich sie auf einer Brachfläche in der Donaustadt sammelte. Blöd angeredet werde ich nur, wenn ich Brennnesseln und Brennnesselsamen sammle.
Was machen S’ da?
Brennnesselsamen sammeln.
Wozu?
Zur Potenzoptimierung meines Mannes.
Aha. Da braucht ma so viel?
Immerhin soll die Optimierung über’n Winter anhalten.
Aja. Na dann, viel Spaß.
Werd’ ich haben.
Ein bisschen von den Samen in den Teig, ein wenig in den Zitronenguss. Ich mache Sterne, auf die ich den Guss kleckse. Aufwendige Verzierungen sind nicht meins. Außerdem muss ich die Rumkugeln machen. Ganz besondere, mit Attichmarmelade.
Der Attich, der ist mir sozusagen über den Weg gelaufen. Ende September war das, als ich an einem trüben Samstagvormittag zum Friedhof der Namenlosen radelte. Auf diesem alten Friedhof gibt es keine Bestattungen mehr. Er ist die letzte Ruhestätte für jene, die des Lebens überdrüssig waren und sich der Donau überließen, für jene, die die Donau wieder hergab und die nicht identifiziert werden konnten. Ein unheimlicher, romantischer Ort.