Читать книгу Der Drink des Mörders. Kriminalroman онлайн
3 страница из 68
Barney Brickfield war sechsunddreißig Jahre alt, trug bereits ein ansehnliches Bäuchlein spazieren und war auch ansonsten nicht mehr der Fitteste. Er würde sich eine ganze Weile an diese moderne Kunst lehnen müssen, bevor er sich wieder imstande sah, seinen Heimweg fortzusetzen.
Der saure Geschmack von Erbrochenem in seinem Mund ließ ihn an seine Aktentasche denken, die er, unter den Arm geklemmt, stets mit sich führte. Schon ertasteten seine Finger im Dunkeln den Schnappverschluss, schon griff er hinein und zerrte eine der vielen Tuben hervor, schraubte sie auf und hoffte inständig, keine Rasiercreme erwischt zu haben. Doch als er sich die Masse auf den Zeigefinger drückte, roch er den scharfen Duft der Minze. Es war Zahnpasta. Zum ersten Mal war er wirklich dankbar für seine derzeitige Beschäftigung als Vertreter für Körperpflegeartikel aller Art. Er steckte die Tube zurück in die Tasche und stellte diese neben sich ab.
Barney nahm sich Zeit. Ruhig und mit kreisenden Bewegungen verteilte er die Paste auf seinen Zähnen und in den Backentaschen. Gerne hätte er etwas zum Nachspülen gehabt. Da registrierte er das sanfte Gluckern eines nahen Baches. Das Gewässer schien sich gleich hinter den Disteln und Brennnesseln zu befinden. Barney fragte sich, ob die Bachforelle womöglich nach Hause gewollt hatte, und stellte zufrieden fest, dass sein Humor bereits zurückkehrte. In wenigen Minuten würde dieses Erlebnis nichts weiter als eine Anekdote für Stammtischrunden sein. Schon konnte er sich in Gedanken selbst erzählen hören: Damals. Im schottischen Dingsbums, da habe ich in einer finsteren Spelunke den schlimmsten Fisch meines Lebens serviert bekommen. Ich wäre fast gestorben … Barney musste bei diesem Gedanken lächeln. Er erwog, mit seinem Handy ein Beweisfoto von den Überresten zu schießen, verwarf den Gedanken aber wieder. Bilder von bereits gegessenem Essen fanden im Allgemeinen keinen großen Anklang. Auch wenn Barney sein Leben für gewöhnlich in all seinen Details mit seinem Handy festhielt, jetzt verzichtete er darauf.