Читать книгу Der Drink des Mörders. Kriminalroman онлайн
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»Das ist nicht mehr nötig. Daphne ist schon da«, sagte eine Stimme. Colin wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und sah eine Königin durch die pompöse Halle auf sich zuschreiten.
Sie war groß, fast so groß wie er selbst. Keineswegs zierlich, eher stattlich. Ein blasser Hauttyp mit wasserblauen Augen, die das Schwarz ihres Bubikopfes als Fälschung verrieten. Von Natur aus war sie vermutlich eher der dunkelblonde oder hellbraune Typ. Zwei Haarfarben, die in den Tanzsälen dieser Welt offiziell nicht existierten. Colin wusste nur zu gut, dass für Profitänzerinnen nur drei Haarfarben in Frage kamen: schwarz, blond, und rot. Alle anderen galten als nicht publikumswirksam und wenig kameratauglich. Ihr Auftreten, ihre fließenden Bewegungen und das Humorvolle in ihrem Blick nahmen Colin sofort für sie ein.
»Hallo, Colin. Ich bin Daphne. Paddys Partnerin. Und für die nächsten acht Tage nun ganz die Deine.« Sie reichte ihm die Hand und zwinkerte ihm zu.
Ihre samtweiche Stimme passte nicht nur zu ihrem Erscheinungsbild und ihrer Ausstrahlung. Sie passte zu dem, was Colin sich für die nächsten Tage als Partnerin erhofft hatte. Ihm fiel auf, dass Daphne mit ihrem Gesicht lächeln konnte, ohne auch nur einen Mundwinkel bewegen zu müssen. Sie strahlte ein starkes Selbstbewusstsein aus, das fern jeder Arroganz war. Daphne war der Typ Frau, der jedes andere weibliche Wesen sofort, ob gewollt oder ungewollt, in die Konkurrenzrolle drängte. Eine Rolle, in der man neben Daphne nur schwerlich bestehen konnte. Colin war sich sicher, dass Paddy und Daphne sehr gute Freunde waren. Vermutlich hatte Daphne ausschließlich männliche Freunde. Frauen würden sich nur ungern in Daphnes Begleitung sehen lassen, aus Angst, neben ihr zu verblassen. Sie war wie ein blankpolierter Ferrari, der jeden Wagen, der es wagte, in unmittelbarer Nachbarschaft zu parken, in eine niedliche Blechdose verwandelte. Colin kam in den Sinn, dass Lucy Daphne vermutlich gehasst hätte.