Читать книгу Berliner Leichenschau. Kleines Einmaleins des Mordens онлайн
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Zur Vorbereitung unseres gemeinsamen Auftritts bei der 19. Reinickendorfer Kriminacht am 12. November 2011 haben wir uns Ende September in einem kleinen Café in der Nähe des Bundesplatzes getroffen, denn ein erstes Telefongespräch hatte ergeben, dass wir beide in Wilmersdorf wohnen und derselbe Jahrgang sind, 1938 nämlich. Es war Sympathie auf den ersten Blick, und wir haben uns seither immer eine Menge zu erzählen. Ich schätze seine Profession, er meine, und außerdem üben Menschen, die sozusagen mit dem Tod auf Du und Du stehen, eine gewisse Faszination auf mich aus. Für mich war dieses Treffen ein ganz besonderer Glückstag, denn nun kann ich mir ganz sicher sein, nicht selbst ermordet zu werden: Jeder meiner potentiellen Mörder müsste ja damit rechnen, dass Gunther Geserick mich obduziert und der Kripo jene berühmten zweckdienlichen Hinweise liefert, die zu seiner Ergreifung führen.
Wer nun denkt, wir hätten an diesem Tage ganz spontan die Idee zur Berliner Leichenschau gehabt, der irrt, die hatte erst unser sehr verehrter Verleger Dr. Norbert Jaron, als er uns auf der Bühne in der Tegeler Humboldt-Bibliothek agieren sah. Unsere Zustimmung zu diesem Projekt kam spontan. Mein Part war es nun, ein Ermittlerteam zu entwickeln (den Ersten Kriminalhauptkommissar Gunnar Granow und seine Assistentin Theresa Marotzke) und zehn Kurzgeschichten auszubrüten, und Gunther Geserick hat dann, nachdem ich ihm die ersten Teile zugeschickt hatte (Tatbegehung und Erster Angriff der Kriminalbeamten), als Prof. Schwarz den Obduktionsbericht verfasst. Mit seiner Hilfe kommen nun Gunnar Granow und Theresa Marotzke dem Täter auf die Spur, und hat der dann ein Geständnis abgelegt, folgt am Schluss Gunther Geserick mit einer fachlichen Plauderei aus dem reichen beruflichen Erfahrungsschatz eines Rechtsmediziners. Die geneigten Leserinnen und Leser werden schnell erkennen, wer von uns beiden was geschrieben hat, um aber jeglichen Zweifel auszuräumen, sind die einzelnen Teile durch Sternchenzeilen abgetrennt.