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Gunnar Granow, 49, seines Zeichens Erster Kriminalhauptkommissar bei einer der acht Berliner Mordkommissionen, hatte als einfacher Schutzpolizist angefangen, war seinen Vorgesetzten durch besondere Leistungen, aber auch durch seine Aktivitäten in der Polizeigewerkschaft immer wieder aufgefallen und von ihnen zum Studium an die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, der heutigen Hochschule für Wirtschaft und Recht, geschickt worden, nachdem er sein Abitur an der Abendschule nachgeholt hatte. Er war stolz auf seine Lebensleistung und wollte gern zum Berliner Bildungsbürgertum gezählt werden. Er las viel, wobei die deutsche Geschichte sein Spezialgebiet war, und ging regelmäßig in die Oper oder ins Schauspiel, weil das ungemein schmückte. Er war verheiratet, hatte drei Kinder mittleren Alters und drückte sich gern vor deren Erziehung und jeder anfallenden Hausarbeit. Da seine Frau als Grundschullehrerin bis auf die Jahre des Mutterschutzes auch immer gut verdient hatte, waren sie vor einigen Jahren in der Lage gewesen, sich ein Reihenhaus in Kladow zu kaufen. Ihre Straße hieß An der Bastion, was Granow in seiner Preußenbegeisterung recht passend fand.

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