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AM MORGEN SETZE ICH MICH in ein Café an der Uferpromenade und frühstücke. Eine ganze Weile bleibe ich so sitzen und kann mich nicht recht entschließen aufzustehen und zum letzten Mal loszufahren, bestelle mir noch einen Kaffee und noch einen, sehe über die Donau und erst gegen Mittag gehe ich hinunter zum Fluss, baue das Zelt ab und belade das Boot.

Hinter der ersten, großen Brücke am Stadtrand von Budapest verändert sich mit einem Male die Luft. Sie ist nun schwer, trüb und grau, Stadtluft, und die Silhouette der Häuser am linken Ufer versinkt in hellem Dunst.

Ruderer fahren stromaufwärts, sie ziehen angestrengt die Riemen durch und sehen konzentriert auf ihren Schlagmann. Auch rechts kommen nun die ersten Häuser in Sicht und kurz nach dem Kilometerschild 1 657 lege ich am Steg eines Ruderklubs an und setze mich an den Strand.

Nachdem ich eine Weile so gesessen habe, entlade ich das Boot, ziehe es an Land und zerlege es in seine Einzelteile. Es hat ziemlich gelitten. Zwei Spanten und eine der Sperrholzleisten sind gebrochen und wo das Verdeck schwarz und stockfleckig gewesen ist, klaffen Löcher im blauen Stoff. Eigentlich, denke ich, müsste man die gebrochenen Teile ersetzen, das Verdeck nähen und das Boot ganz neu aufbauen. Lange hätte es ohne eine Reparatur ohnehin nicht mehr durchgehalten und ich weiß nicht, ob ich es jemals wieder fahrtüchtig bekommen werde. Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt noch Sinn hat, das kaputte Boot wieder mit nach Hause zu nehmen, aber ich möchte es auch nicht einfach wegwerfen und packe es in die beiden blauen Säcke, in den einen das hölzerne Gerüst, in den anderen die schwere Bootshaut. Der Schlafsack und das Zelt, die schmutzigen Sachen und alles andere kommt in den Rucksack. Nach einer Stunde bin ich fertig, setze den Rucksack auf und nehme den einen Packsack in die linke, den anderen in die rechte Hand. Ich kann kaum stehen, so schwer ist das Gepäck, und Schweiß läuft mir über die Stirn.

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